Wie man einen Einblick ins Berufsleben bekommt

Job-Busse der Ems-Achse für Schüler waren in den Ferien unterwegs

Es dröhnt, knirscht und wummert, als Helmut Lüken von der Firma Hedelius in Meppen die Tiltenta 7 anwirft. Das Unternehmen stellt CNC-Fräsmaschinen her. Metallspäne schaben an der Scheibe entlang, als die Maschine einen Metallklotz zu fräsen beginnt. 13 Schüler beobachten gebannt, wie die Spindel der Tiltenta ein Loch in den Klotz frisst. Sie sind an diesem Tag mit einem Job-Bus der Ems-Achse (siehe unten) unterwegs und besuchen verschiedene Unternehmen.

An fünf Tagen in den Herbstferien hatten Schüler die Gelegenheit, sich mit den Job-Bussen einen Einblick in unterschiedliche Berufsfelder zu verschaffen, darunter waren zum Beispiel Metallbau, Pflege, Kunststofftechnik und Landwirtschaft. Mit auf Tour waren immer auch Vertreter der Ems-Achse, der Wirtschaftsförderungen der Landkreise Emsland und Grafschaft Bentheim, der Agentur für Arbeit Nordhorn und einige Eltern.

Vertriebsleiter Stefan Niemeyer gab den Schülern bei Hedelius zunächst einen Einblick ins Unternehmen, das aktuell 23 Auszubildende in den Berufen Industriemechaniker, Zerspanungsmechaniker, Elektroniker und Industriekaufleute hat. Sie lernen dort in einer eigenen Ausbildungswerkstatt beispielsweise zu drehen und zu fräsen. Zur Firma gehört ein Vorführ- und Schulungszentrum. „Wir spüren den Fachkräftemangel bei uns bereits“, sagt Niemeyer. „Deshalb haben wir so viele Ausbildungsplätze. Wenn wir hier nicht ausbilden, woher sollen dann die Fachkräfte von morgen kommen?“

Auch Jan-Hermann Meinderink von der Agentur für Arbeit Nordhorn wies die Schüler auf Chancen im Metallbau hin: „Vor allem bei den Zerspanungsmechanikern ist der Fachkräftemangel groß. Das ist mindestens für die kommenden 10 bis 20 Jahre eine gute Ausbildung.“ Jens Stagnet von der Ems-Achse sagte, dass Schüler oft gar keine Vorstellung von den verschiedenen Berufsfeldern hätten. „Die meisten kennen nur das, was ihre Eltern machen, und wissen gar nicht, wie der Alltag in anderen Berufen aussieht.“ Daher sei eine Fahrt mit einem der Job-Busse eine gute Gelegenheit, um mehr über seine Interessen herauszufinden: „Man lernt hautnah verschiedene Arbeitsplätze kennen.“

Den Schülern gefiel die Tour durch die Betriebe. Das sagte beispielsweise der Neuntklässler Jimmy Nguyen-Alvarez aus Bawinkel: „Ich bin mir noch nicht sicher, was ich nach der Schule eigentlich machen möchte. Jetzt weiß ich schon etwas besser, was in den verschiedenen Berufen auf mich zukommt.“

Was sind Job-Busse?

Bei Tagestouren erhalten Interessierte die Gelegenheit, Arbeitgeber in Ostfriesland, dem Emsland und der Grafschaft Bentheim kennenzulernen. Arbeitgeber können ihr Unternehmen und Ausbildungsberufe vorstellen. Die Ems-Achse bietet Job-Busse für Schüler, Studierende, Wiedereinsteiger und für niederländische Fachkräfte an.

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