TU Berlin auf Achse

Studenten der TU Berlin berichten über Ihre Exkursion in der Ems-Achse

Vom 21.04 bis zum 24.04. lud das regionale Kooperationsnetzwerk Ems-Achse interessierte Studierende der Technischen Universität Berlin in den äußersten Nordwesten, um den Wirtschaftsstandort Ems-Achse als Perspektive für den Karriereweg aufzuzeigen. An drei Tagen wurden ihnen repräsentative Unternehmen der Ingenieurs- und Energiebranche in der Wachstumsregion zwischen Nordhorn und Wittmund vorgestellt. Somit wurde den 20 Studierenden die einmalige Möglichkeit geboten in Industrieunternehmen die Anwendung der theoretischen Studieninhalte zu erleben.

Tag 1 – Perspektiven der Offshore-Industrie
Treffpunkt der Auftaktveranstaltung war das maritime Kompetenzzentrum in Leer. Nachdem sich die Studierenden der TU Berlin vorgestellt haben, erfolgte eine Vorstellung des Gastgebers. Die Ems-Achse präsentierte ihre Arbeit als Jobmotor Nordwest. In Erinnerung bleiben Angebote wie das zentrale Jobportal www.jobachse.de und der Rundumservice für neu zugezogene Fachkräfte, der ein Ankommen in der Region begleitet. Frau Bode-Wübbeler vom Maritimen Kompetenzzentrum GmbH (MariKo) präsentierte einen Überblick über den Offshore-Standort Ems-Achse. Das MariKo fördert die optimale Verknüpfung von Wirtschaft, Forschung und Politik auf dem Gebiet der maritimen Industrie durch ein effektives Netzwerkmanagement. Besonderer Arbeitsschwerpunkt liegt hierbei auf der Offshore-Windkraft und dem neuen Feld des „Green Shippings“. Tiefere Einblicke in die Arbeit im Bereich der Offshore-Windkraft vermittelte Frau Liehr des Projektierers Enova. Hierbei lag der Fokus auf der Errichtung und Inbetriebnahme des Windparks Riffgat. Enova hat die Errichtung dieses ersten deutschen Offshore-Windparks geplant und ausgeführt. Damit steht seit Februar 2014 grüner Strom für 112.000 Haushalte zur Verfügung. Im Anschluss stand ein besonderes Highlight des Aufenthalts in der Ems-Achse auf der Agenda:

Ein Rundflug über den Offshore-Windpark Riffgat vom Flugplatz Emden aus. In Kleingruppen konnte der Windpark mit seinen 30 Windkraftanlagen aus rund 300 m Flughöhe aus der Nähe betrachtet werden. Parallel zu den Flügen informierte Herr van der Laan von der Ems Maritime Offshore GmbH über Sicherheitskonzepte und rechtliche Rahmenbedingungen der Offshore-Windparkerrichtung.

Der Abend bot die Gelegenheit entweder die Stadt Emden oder das nahe Groningen kennenzulernen. Als kundiger Guide in Emden erwies sich Herr Fuß, Fachkräftemanager und Wirtschaftsförderer der Ems-Achse, der auch den Folgetag zeitweise begleitete.


Tag 2 – Wirtschaftsstandort Ems-Achse
Am Vormittag des zweiten Tages stand als nächstes Highlight eine Betriebsbesichtigung der Enercon GmbH, dem Marktführer der deutschen Windbranche, in Aurich an. Nach einer Vorstellung des Unternehmens konnten wesentliche Produktionsabschnitte (Gondelbau, Generatorbau und Rotorblattfertigung) besichtigt werden. Herr Rathkamp stand hier als begeisternder Guide und äußerst kompetenter Ansprechpartner zur Verfügung. Während der Vorstellung wurde deutlich, dass bei Enercon immer auch langfristig geplant wird. Die Produktion der WKA-Komponenten erfolgt, so möglich, stets recyclingorientiert. Einzig bei den glasfaserverstärkten Kunststoffen stehen noch keine adäquaten Recyclingprozesse oder Substitutionsmaterialien zur Verfügung.

Nach dieser imposanten Besichtigung eines Big Players der Energiebranche, stand das nächste namhafte Unternehmen auf dem Programm: der Produktionsstandort Emden des Volkswagenkonzerns. Hier wurde den Teilnehmenden nach einer kurzen Vorstellung des Unternehmens und des konzerneigenen Nachhaltigkeitsprogramms „Think Blue. Factory“ die hochautomatisierte Produktionslinie des neuen Passats vorgestellt. Der Volkswagenkonzern hat sich auf die Fahnen geschrieben bis 2020 seinen Energie- und Ressourceneinsatz pro produziertes Auto um 25% im Vergleich zu 2010 zu reduzieren. Konkret für den Standort Emden bedeutet dies z.B. eine jährliche Einsparung von 12.000 MWh Energie und 25.000 m³ Frischwasser durch die Nutzung von Geothermie als Energieeffizienzmaßnahme.

Tag 3 – Schifffahrtsindustrie & Abschluss
Als abschließender Programmpunkt stand am dritten Tag ein Besuch beim Papenburger Traditionsunternehmen Meyer-Werft an. Als langjähriger Meyer-Werft-Mitarbeiter führte Herr Albers die Studierenden durch das Besucherzentrum und bereicherte die Tour durch zahlreiche Anekdoten und Wissenswertes zur Kreuzfahrtbranche. Höhepunkt der Tour war ein Blick in das große Trockendock, in dem Kreuzfahrtschiffe bis zu einer Gesamtlänge von 300m gebaut werden.

 

Ein gemeinsames Abschlussessen in lockerer Atmosphäre bot die Gelegenheit für eine Feedbackrunde.
Hierbei wurde deutlich, dass die Erwartungen allerseits übertroffen wurden. Die Veranstaltung soll in ähnlichem Rahmen weitergeführt werden, um auch anderen Studierenden diese spannenden Einblicke zu ermöglichen.


In Erinnerung bleibt den Studierenden die Emsregion als aufstrebende Wachstumsregion mit überdurchschnittlichen Angeboten für Fachkräfte unterschied-lichster Disziplinen. Die Ems-Achse als Verein bietet hierbei eine vorbildliche, zeitgemäße Plattform für Nachwuchsfachkräfte. Abseits des fachlichen Austausches konnte die Zeit genutzt werden, um die Region - insbesondere die Seehafenstadt Emden - kennenzulernen. Durch Gespräche mit dem Fachpersonal der Unternehmen konnten zum einen Kontakte in die Region geknüpft und zum anderen spezifische Beschäftigungsmöglichkeiten aufgezeigt werden. Bei den Teilnehmenden wurde die Ems-Achse als potentielle Option zum Arbeitseinstieg verankert.


Besonderer Dank gilt Herrn Siemen von der Ems-Achse und Frau Bode-Wübbeler vom MariKo für die Organisation und die herzliche persönliche Betreuung während des gesamten Aufenthalts.


Mai 2015. Fotos: R. Momsen, Text: F. Eichelbaum, C. Wengert

Zurück