Für den Traumberuf auf Achse

33 Jugendliche nehmen an der Talente-Akademie in Papenburg teil. Dort entwerfen und bauen sie einen Lastwagen. Die Veranstaltung der Ems-Achse und der Arbeitsagentur dient einer vertieften Berufsorientierung.

Christian feilt ein Stück Metall. Das soll einmal die Kabine seines Lastwagens werden. Der 15-Jährige aus Rhede nimmt an der Talente-Akademie der Ems-Achse und der Agentur für Arbeit Nordhorn in der Historisch-Ökologischen Bildungsstätte (HÖB) in Papenburg teil. Sechs Tage lang lernen dort 33 Jugendliche verschiedene Berufe kennen und können ihre Fähigkeiten austesten. „Ich interessiere mich vor allem für Metall und für Elektrotechnik“, sagt Christian. „Es macht mir großen Spaß hier – zumal ich mich sehr für Fahrzeuge interessiere.“

Die Jugendlichen haben die Aufgabe, einen kleinen Lastwagen zu entwerfen und zu bauen. Dabei treten sie in sechs Teams gegeneinander an. „Unter anderem muss die Ladung sicher sein“, sagt Mechtild Möller. Sie leitet die 4. Talente-Akademie in der HÖB. Alle Jugendlichen haben das gleiche Fahrgestell für den Lkw bekommen. Der Rest – Material, Design und Kostenplanung – liegt ganz in ihrer Hand. Am Ende des Kurses sollen die Lastwagen durch einen Parcours rumpeln.

Bis dahin gilt es aber noch einige Hindernisse zu meistern. Zum Beispiel im Team der 14-jährigen Carlotta aus Lingen. Sie hat bereits im vergangenen Jahr bei der Akademie mitgemacht und ist in der Wirtschaftsgruppe. Dort kalkuliert sie nicht nur die Kosten, sondern erstellt auch eine Abschlusspräsentation. Ihr Team hat für die Ladefläche einen Metallbehälter entworfen, damit die Ladung nicht verschüttet wird. Doch noch passt er nicht ganz. „Vielleicht müssen wir unten noch etwas abschleifen“, sagt sie.

Schüler aus Ostfriesland, dem Emsland und der Grafschaft Bentheim nehmen an der Akademie teil. Zum Programm gehören auch Gespräche mit Berufsberatern, Firmenbesichtigungen und gemeinsame Aktivitäten am Abend. „Die Schüler bekommen hier nicht nur eine vertiefte Berufsorientierung, sondern üben sich auch in Teamfähigkeit“, sagt Mechtild Möller. „In den Workshops können sie herausfinden, was ihnen Freude macht und mit welchen Materialien sie gerne arbeiten.“ Sie ist sich sicher: „Ein solches Engagement ist später ein Pluspunkt in der Bewerbung.“ Die Teilnahme ist für die Schüler kostenfrei.

Die Akademie soll den Schülern helfen, sich darüber bewusst zu werden, welche Fähigkeiten sie haben und welcher Beruf sich für sie eignen könnte. „Nur wer sich seiner Neigungen und Talente bewusst ist, wird später Freude an seinem Beruf haben und erfolgreich sein“, sagt Projektleiter Jens Stagnet von der Ems-Achse. Vielleicht so wie Carlotta aus dem Wirtschaftskurs: „Die Arbeit hier macht mir riesigen Spaß“, sagt sie. „Ich weiß jetzt schon, dass ich einmal in der Wirtschaft arbeiten möchte.“

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