Führung 4.0 – Ein selbst-organisierender Führungsprozess?
Wie Unternehmen sich gut für die Zukunft aufstellen können
Der Berater Wolfgang Schnelle sprach bei einem Vortrag der Ems-Achse in Meppen über Chancen und Risiken, die in Zukunft auf Unternehmen zukommen. Er gab Tipps, um typische Fehler zu vermeiden.
Wie kann man als Chef mit der Digitalisierung umgehen? Wie motiviert man seine Mitarbeiter? Und wie gewinnt man eigentlich gute Fachkräfte – und hält sie dann auch? Antworten und Ideen zu diesen Fragen stellte der Bauingenieur und Berater Wolfgang Schnelle auf Einladung der Ems-Achse am Donnerstag bei einem Vortrag zum Thema „Führung 4.0“ in Meppen vor. Rund 40 Teilnehmer informierten sich im Kreishaus darüber, wie sich Krisen in kleinen und mittleren Unternehmen (KMU) vermeiden lassen.
„Eine Hauptursache für Probleme liegt in einer unzureichenden Führungsqualität der Chefs“, sagte Schnelle (Wolfgang Schnelle Managementberatung). Sie demotiviere die Mitarbeiter – und dadurch entstünden hohe Gewinnverluste. „Bei einem Betrieb mit 100 Mitarbeitern kann man von 100.000 bis 200.000 Euro Verlust durch schlechte Mitarbeiterführung ausgehen.“
Um ein Unternehmen gut für die Zukunft aufzustellen, müsse man zunächst die eigene Situation erkennen und analysieren, sagte Schnelle. Er warb deshalb dafür, Mitarbeiterbefragungen durchzuführen. Auch individuelle Gespräche mit Mitarbeitern seien hilfreich, um frühzeitig Probleme zu erkennen. Um Mitarbeiter zu motivieren und zu halten, sei es entscheidend, sich auf verschiedenste Bedürfnisse einzustellen. Schnelle sagte: „Jeder Mitarbeiter sieht einen anderen Sinn und Zweck in der Arbeit.“ Dem könne man zum Beispiel durch flexiblere Arbeitszeitmodelle Rechnung tragen.
„Wer sich in den Werten seines Unternehmens wiederfindet, ist motiviert und geht gerne zur Arbeit“, sagt Schnelle. In den meisten Unternehmen dominiere aber aktuell ein „Gefühl von Leistungsdruck, Stress und Burnout.“ Das spiegele sich auch in einem hohen Krankenstand wider, der hohe Kosten verursache. Ein anderes teures Problem seien häufige Wechsel von Mitarbeitern.
In der anschließenden Diskussion mit den Teilnehmern ging es vor allem um die Frage, wie Unternehmen in der Region Fachkräfte gewinnen und halten können. Schnelle warb dafür, in Stellenanzeigen offensiv das eigene Unternehmen zu präsentieren. Wichtig sei, in Anzeigen auf die positiven Aspekte hineinzuweisen, die ein Unternehmen den Mitarbeitern bieten könne – zum Beispiel flexible Arbeitszeiten oder eine Kinderbetreuung.
Es gibt verschiedene Förderprogramme für Unternehmen, die ihre Personalpolitik verändern wollen. Eines davon ist beispielsweise unternehmensWert:Mensch (www.unternehmens-wert-mensch.de/)