Auf der Suche nach Fachkräften für die Region
Der Verein Wachstumsregion Ems-Achse ist seit vielen Jahren auf Jobmessen vertreten, um gezielt Fachkräfte anzuwerben. Noch immer gibt es viele Vorurteile über das Emsland, Ostfriesland und die Grafschaft Bentheim: „Wir gelten vor allem als eine schöne Urlaubsregion, werden aber kaum mit Arbeitsplätzen oder Karriere verbunden“, sagt Jens Stagnet von der Ems-Achse. Mit ihrem Angebot versuchen die Mitarbeiter, diesem Eindruck entgegenzuwirken und Menschen für die Arbeit in der Region zu gewinnen.
Ostfriesland/Emsland/Grafschaft Bentheim/Osnabrück - Studiert hat sie in Hannover. Und nun will Christin Mäsker eigentlich nur eins – zurück ins Emsland. „Ich komme aus Dörpen“, sagt die 24-Jährige. „Und dort ist mein Lebensmittelpunkt bis heute.“ Die junge Frau steht auf der Jobmesse in Osnabrück am Stand des Vereins Wachstumsregion Ems-Achse. Doch die Arbeitssuche in ihrem Fachbereich ist in der Region gar nicht so einfach: Sie hat Gesundheitsökonomie studiert. „Das ist schon speziell“, sagt Sabrina Schmidt von der Ems-Achse – und greift zum Laptop. Mal sehen, ob sich bei der Job-Achse, dem Stellen- und Bewerberportal der Ems-Achse, nicht etwas finden lässt. Gespannt schauen beide auf den Bildschirm, während die Suche läuft.
Zwei Tage lang sind Sabrina Schmidt und Jens Stagnet von der Ems-Achse diesmal auf der Messe in Osnabrück. Ihr Ziel: Fachkräfte ansprechen, für die Region werben und bei der Arbeitssuche helfen. Seit sechs Jahren sind die Mitarbeiter der Ems-Achse nun schon auf Messen vertreten – in diesem Jahr auf insgesamt 27 Stück, zum Beispiel in Oldenburg, Osnabrück, oder als nächstes am 24. und 25. September auf der Jobmesse in Bremen. „Es gibt viele spannende Berufe bei uns in der Region“, sagt Jens Stagnet. „Man muss sie bloß nach außen tragen.“
Noch immer gebe es viele Vorurteile über die Region: „Viele nehmen sie vor allem als ein reines Urlaubsgebiet wahr“, sagt Jens Stagnet. „Leider werden die Arbeits- und Karrierechancen hier nicht gesehen. Wir haben tolle Betriebe in zukunftsträchtigen Branchen. Man sieht das bloß nicht immer gleich vom Auto aus, wenn man zum Beispiel durch Ostfriesland fährt“, sagt er: „Die Unternehmen haben sich oft in ganz bestimmten Ballungszentren angesiedelt, vor allem in Gewerbegebieten.“ Wenn Besucher ihn dann fragend ansehen, bringt er Beispiele: „Viele der Warenabstandshalter in den Supermärkten werden zum Beispiel in Papenburg produziert.“ Etliche Unternehmen hätten sich auf Metall- oder Maschinenbau spezialisiert, auch Logistik, maritime Wirtschaft und IT seien stark vertreten. „Im Bereich Kunststoff haben wir sogar einige Weltmarktführer.“
Manchmal helfen die Mitarbeiter auf den Messen auch ganz konkret weiter. „Wir haben hier in Osnabrück zum Beispiel schon Besucher gezielt zu anderen Ständen von Mitgliedsbetrieben geschickt“, sagt Jens Stagnet. Aktuell waren das zum Beispiel Enercon, einer der fünf größten Windkraftanlagenhersteller der Welt mit Sitz in Aurich, und Krone, einer der zehn größten Landmaschinenhersteller der Welt mit Sitz in Spelle. Durch das enge Netzwerk der Ems-Achse gab es schon etliche Erfolge dabei, freie Stellen zu besetzen. „Neulich hatten wir zum Beispiel eine Anfrage von einem Unternehmen aus Werlte, das eine Marketingstelle zu vergeben hatte. Wir haben es geschafft, dass sie innerhalb von drei Tagen besetzt war“.
Der Stand der Ems-Achse auf der Messe ist nicht nur beliebt, weil dort Kugelschreiber, Taschenlampen und Bonbons verteilt werden. „Es kommt bei den Besuchern sehr gut an, dass wir nicht nur bei der Arbeitssuche helfen, sondern auch bei der Wohnungssuche und dabei, ein Freizeitangebot zusammenzustellen und die Kinder betreuen zu lassen.“ Das ist Aufgabe der sieben Fachkräfte-Servicestellen der Ems-Achse.
Und Christin Mäsker? Für die besondere Anfrage müssen die Ems-Achsen-Kollegen etwas länger suchen. Zwar spuckt die Suchmaschine der Job-Achse nicht sofort einen Treffer aus. „Das heißt aber erst einmal nichts“, sagt sie. Christin Mäsker wird sich dort nun ein eigenes Profil anlegen, mit dem sie von Arbeitgebern gefunden werden kann. „Ich habe ihr außerdem empfohlen, dass sie sich bei Krankenhäusern meldet und sich dort initiativ bewirbt“, sagt Sabrina Schmidt. Außerdem kann Christin Mäsker jederzeit bei der Geschäftsstelle der Ems-Achse in Papenburg anrufen. „Auch dort helfen wir gerne gezielt weiter.“